Im Mittelpunkt der Ausstellung stand eine aus mehr als 1.000 Fotos bestehende Bodencollage Martin Kippenbergers (1953 — 1997) für das Berliner Atelier der Modeschöpferin Claudia Skoda. Die Installation aus dem Jahr 1976 diente als Laufsteg (Catwalk) für Modenschauen und erzählt von Leben und Arbeit, Kunst und Mode, Liebe und Musik. Für Kippenberger bedeutete die Zeit im Atelier Claudia Skodas nicht nur den Eintritt in die Berliner Kunstszene. Er erprobte mit der Fotografie das essenzielle Werkzeug seiner frühen Arbeiten: jedes noch so banal erscheinende Motiv, jeder noch so abenteuerliche Ausschnitt war bildwürdig.
Mit der Ausstellung in der Kunsthalle HGN wurde erstmalig auf die wichtige Rolle der Fotografie im Frühwerk Kippenbergers aufmerksam gemacht. Neben der Bodencollage waren weitere noch nie gezeigte Fotoserien mit Claudia Skoda, Fotokopien, Diaserien und Filme von und über Martin Kippenberger zu entdecken. Darüber hinaus wurde in den Ausstellungsräumen die Berliner „Paris Bar“ nachempfunden, in der Kippenberger seine Kunst gegen Essen und Getränke eintauschte. Den Höhepunkt der Vernissage bildete eine Modenschau Claudia Skodas auf der Bodencollage mit Kollektionen von den 1970er Jahren bis heute.